Montag, 22. Juli 2013

18.-21.07.2013

Tag 20-23

Tag 20

Alleghe - Rifugio Tissi

Um uns herum schlagen die Blitze ein, der Donner ist ohrenbetäubend, der Regen prasselt auf die Kapuze. Der eigene Atem unter der schwitzigen Regenjacke übertönt das herunterlaufende Wasser, welches die Wege in kleine Bäche verwandelt hat. Die Regenhose zwar dabei, aber irgendwo in den tiefen des Rucksackes. Linksseitig droht die schroffe 1200 Meter aufsteigende Westwand der Civetta und der Aufstieg zum Rifugio Tissi scheint unendlich...
So endete unsere heutige Wanderung! 



Durchnässt und nicht schön! Aber jetzt, zwei Stunden später, zwei Meter neben dem warmen Ofen und mit einem leckeren Weißbier vor der Nase, muss ich sagen, dass so ein Gewitter in den Bergen schon einiges hat! Insbesondere das an den Bergen wiederhallende Donnern eines in der Nähe einschlagenden Blitzes ist atemberaubend!



Und der Tag begann eigentlich ganz entspannt:

An Stelle einer Fahrt mit der Seilbahn und einem anschließendem Spaziergang von 3:15 h, so wie es der Reiseführer vorgab, wählten wir den kompletten Aufstieg, verliefen uns hierbei noch im Wald und benötigten dann doch 6:30 Stunden für diese unterschätzte Etappe. 

Robert musste sich heute leider über den Tag schleppen. Er hatte bereits gestern leichte Magen-Darm Probleme....naja also eher mit letzterem. Heute hat sich der Infekt auch auf die gesamte körperliche Verfassung ausgedehnt, so dass das Ziel nur ankommen heißen konnte. Gleich nach der Ankunft ging es für ihn deswegen ab ins Bett, in der Hoffnung, dass es Morgen weitergehen kann.



Wir werden sehen...

Tag 21

Schlafen ist die beste Medizin. Robert ging es wieder etwas besser und sicherheitshalber kaufte er sich nach dem Frühstück noch einen Mars-Riegel, in der Hoffnung, dass der Werbespruch "Und es geht weiter!" sein Versprechen hält.



Heute standen ca. 6 Stunden Wanderung an. Wir liefen also entspannt auf und ab und überholten trotz unseres Handicaps namens "Robert" alle anderen, die in derselben Hütte gepennt hatten und in gleicher Richtung unterwegs waren.



Per SMS erfuhren wir, dass Paul sich ebenfalls einen Magen-Darm-Infekt eingefangen hat und sich nun Antibiotika aus einem Krankenhaus besorgen wolle. Robert war ganz froh, dass er mit dem Problem nicht allein war und wenn es sogar den zähen Crocodile Dundee Paul getroffen hatte, konnte er selbst gar nicht so ne "Sissi" sein.



Im Laufe der heutigen Etappe trafen wir auf Steffen und Phillip, die wir seit nun 12 Tagen nicht mehr gesehen hatten. Die beiden haben einen anderen Wanderführer und mussten/wollten "damals" nicht über die Glungezer Hütte laufen, so dass sie uns etwas voraus waren. Aber auch diese beiden litten seit einer halben Woche unter Magen-Darm.



Den Abend verbrachten wir zusammen in der Pension San Sebastiano am Passo Duran. Und dann das Highlight des Tages:

Der sprachinteressierte Robert wollte dem liebenswerten und gut deutsch sprechenden Gastgeber Benjamino auf italienisch mitteilen, bezahlen zu wollen:

Auf italienisch heißt dieses: "posso pagare?"
Robert fragte jedoch: "posso baghere?" Daraufhin fiel Benjamino lachend unter den Tresen und gab an, dass es sich anhöre wie "posso caghere", was wiederum "Kann ich scheißen?" heißt!

Und da Benjamino ein wenig von der Magen-Darm-Problematik mitbekommen hatte, könnt Ihr Euch vorstellen, was in dem Laden los war! 
Die Tränen flossen!!!

Nach je zwei Weißbieren und Haselnussschnäppsen musste ich mich sogar noch im Bett zusammenreißen, um nicht laut los zu lachen!

Tag 22

Krankheitsbeingt wurden aus uns vieren wieder 2x2...

Da für heute Nachmittag wieder ein Gewitter angekündigt war und wir erst um 10:10 Uhr starteten, beeilten wir uns und schlossen die Etappe, die mit 7:20 h angegeben war, nach 5:40 h ab.




Nach einem Aufstieg von 1300 Metern und einem abschließenden sehr steilen Abstieg von 800 Metern, blieb noch genügend Zeit, um auf der Terrasse des Rifugios Pian de Fontana ein Sonnenbad zu nehmen.



Robert hatte wieder Hunger und glich seine verpassten Mahlzeiten durch zwei Teller Bohnensuppe aus. Dass wir in einem Lager mit mehr als 10 Personen schlafen, interessierte ihn hierbei nicht...



Tag 23

Auf Grund des Wetterberichtes, der bereits Gewitter zur Mittagszeit ankündigte, verzichteten wir auf den Klettersteig an der Schiara und wählten den Abstieg nach Ponte Nelle Alpi.



Da sich dieser Wegabschnitt nicht in unserem Reiseführer befindet und die abfotografierten Kartenabschnitte nicht viel taugten, liefen wir unserem Ziel auf gut Glück entgegen. 

...und nutzten die verschiedensten Lebensadern, die uns Natur und Mensch bereit hielten. Es war nicht unbedingt schöner, aber abwechslungsreich war es allemal:







Da einige von Euch gar nicht wissen, wie Max aussieht, hier ein Bild von ihm...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen